Wenn man Glück hat, ist das Leben eine lange, farbenfrohe Reise. Und manchmal eröffnen sich ganz unerwartet berührende Erlebnisse und beeindruckende Begegnungen auf dem Weg. In meinen eigenen Songs habe ich diese besonderen Augenblicke beschrieben. Und in der Zusammenarbeit mit dem österreichischen Pianisten Bertram Liebmann haben sich Worte und Musik gefühlvoll verbunden. Die Reise geht weiter…
Velvet Heart
“To meet you two feels like an embrace…”
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Velvet Heart
Velvet heart
Above the shopping carts and Amaryllis-Blossoms
rings Bing Crosby‘s „Let it snow!“
Lilly drags me to the golden boxes,
full of chocolate truffles with Cointreau.
We notice her near the other counter,
some snow on her coat, bent on her walker.
Her wrinkled cheeks speak of grandma’s laughter,
on her lips a touch of rose.
She asks the price of the things she‘s after,
“Look on the back” is all she’s told. She waves her hand, “Thanks, I’m alright today”, turns slowly round and starts to walk away. |
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A red, velvet heart gives us a clue.
It‘s meant for her, we realize. “Excuse us, Madam, may we give this to you?” Her warm brown eyes fill with surprise. |
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But in her look, more shadow than bright light. | |||
She embraces the heart, preoccupied. | |||
She says, “This doesn’t come by chance.
This very day, some years ago, I lost my dear, beloved son. His hair like yours, all golden glow. |
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He gave me strength after inhumane times. | |||
When I was a number, they took my name. | |||
In Auschwitz, they stole my family’s lives,
the cold I feel will still remain.” |
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Lilly cries, there are no words to say.
We only hold each other’s hands. The old lady, smiling in her own way, lifts a cloth with purple strands, and dabs the tears from Lilly’s face. „To meet you two feels like an embrace.” |
“Your heart I will now take with me,
I will guard it carefully.
Your heart I will now take with me,
I will guard it carefully”.
Herz aus Samt
“Euer Herz, das nehm ich mit nach Haus…”
Song streamen:
Herz aus Samt
Herz aus Samt
Über Einkaufswagen und Amaryllis-Blüten
fleht Bing Crosby „Let it snow!“
Luise zieht mich zu gold‘nen Wundertüten,
zu Schoko-Trüffeln mit Cointreau.
Da seh‘n wir sie vor der Vitrine steh‘n,
gebeugt auf den Gehstock, auf dem Mantel noch Schnee.
Ihre Wangenfältchen gleichen Oma’s Lächeln, auf den Lippen ein rosa Hauch.
Sie fragt sehr leise nach den Pralinen-Preisen,
von hinten raunt es „steht doch drauf.“
Sie hebt die Hand „Danke, ich brauch‘ heut nichts“,
geht langsam fort, Schritt für Schritt vorsichtig.
Ein Herz aus rotem Samt strahlt vor uns neben Engeln.
Es ist für sie, ist uns gleich klar. „Entschuldigung, dürfen wir Ihnen das schenken?“ So warme Augen schau‘n uns an.
Doch scheint im Blick mehr Schatten als helles Licht.
Sie nimmt das Herz an, streichelt es nachdenklich.
Sie sagt: „Das kann kein Zufall sein“,
heute vor vielen Jahr‘n
verlor ich meinen Sonnenschein,
er hatte auch so schönes Haar.
Mein Sohn war Halt nach grausamer Zeit,
als ich in Auschwitz nur Nummer war,
mir nur mein eignes Leben blieb.
Bis heute wird mir nicht mehr warm.
Luise weint, wir können kein Wort sagen,
halten uns nur an der Hand.
Lächelnd hebt die alte Dame sachte
ein Taschentuch mit Fliederrand
und tupft ganz zart Luises Träne fort,
„Euch zwei heut zu seh‘n, schenkt mir so viel“.
Euer Herz, das nehm ich mit nach Haus,
und ich passe sehr gut darauf auf. Euer Herz, das nehm ich mit nach Haus,
und ich passe sehr gut darauf auf.
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